Rheinen

DAS Dorf

Adventkalender 2015 / 01.12.

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Ab heute gibt es jeden Morgen, bis zum 24.12., einen kleinen Impuls zum Advent. Das kann eine Geschichte sein, ein kleines Gedicht, ein Lied oder ein Rezept.
Erfreulicherweise haben sich auch einige Gast-SchreiberInnen gefunden, die unseren Kalender mit geistlichen Impulsen bereichern.
Den Anfang macht Pfarrerin Dr. Kerstin Söderblom, Studienleiterin im Evangelischen Studienwerk Villigst eV. Hier ist sie für die Vernetzung Kirchliche Kontakte/Geistliches Programm zuständig.

„Wie köstlich ist deine Güte Gott,
dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben“ (Psalm 36,8)

Zuflucht in Bedrängnis rettet Leben.
Schutz, Sicherheit, ein Dach überm Kopf, etwas zu Essen, Wärme.
Es sind fundamentale Grundlagen menschlichen Lebens.
Millionen von Menschen sind auf der Flucht.
Sie suchen nach Zu-Flucht.
Hunderttausende sind auf dem Weg.
Zu Fuß, im Boot, im Bus, im Zug, im Flugzeug.
Geflohen sind sie vor Krieg, Gewalt, Zerstörung ihrer Häuser und ihrer Lebensgrundlage,
Vergewaltigung, Gefängnis, Erniedrigung, Hunger…
Ihnen fehlt Schutz und ein Dach überm Kopf.
Sie sind abhängig von Menschen, Organisationen, Staaten,
die ihnen Schutz und Zuflucht bieten,
die ihnen helfen,
die ihnen eine neue Perspektive geben.
Aber unzählige Grenzübergänge und Türen sind zu.
Zäune werden gezogen,
Mauern gebaut.
Flüchtlinge werden misstrauisch beäugt, kriminalisiert, stigmatisiert.
Wir sind voll! Wir können nicht! Wir wollen nicht! Es ist zu gefährlich!
Das ist die eine Seite. Aber es gibt auch andere Stimmen:
Wir schaffen das, und wir machen das!
Tausende Haupt- und Ehrenamtliche helfen, unterstützen, solidarisieren sich mit den Flüchtlingen.
Ermöglichen Zuflucht, Mitmenschlichkeit und handfeste Unterstützung.
Zuflucht in Bedrängnis rettet Leben.
So hat es auch der Psalmbeter von Psalm 36 erlebt.
Gott gibt Zu-Flucht.
Gott nimmt Bedrängte und in Not geratene unter seine Fittiche.
Wie?
Durch Menschen.
Menschen, die empathisch sind, die mit leiden, die da sind und helfen.
Das ist die Weihnachtsbotschaft,
die wir uns im Advent bewusst machen:
Maria und Josef hatten selbst kein Dach überm Kopf, als sie in Bethlehem ankamen.
Jesus kam in einem einfachen Stall draußen vor den Toren der Stadt zur Welt.
Nur die Hirten waren da und wurden Zeugen einer besonderen Nacht.
Gott kam als Flüchtlingskind auf die Welt.
Ohne festen Wohnsitz.
Kurz nach der Geburt mussten Maria und Josef mit dem neugeborenen Jesus nach Ägypten fliehen.
Denn König Herodes ließ alle neugeborenen Jungen ermorden.
Aus Angst vor Machtverlust durch die Geburt eines neuen Königs, Gottes Sohn.
Jesu Leben begann mit Morddrohung und Flucht.
Maria, Josef und Jesus waren abhängig von Menschen, die ihnen Zuflucht gegeben haben.
Wie Flüchtlinge heute.
Zuflucht in Bedrängnis rettet Leben.
Asyl rettet Leben.
Ich wünsche euch und Ihnen einen gesegneten 1. Advent!
Kerstin Söderblom

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